FREITAG 15. UND SAMSTAG 16. SEPTEMBER 2023
Zeit | Freitag 09.30 bis 18.00 Uhr, Abendveranstaltung von 18.30 bis 21.30
Samstag 09.30 bis 17.00 Uhr
Die größte Herausforderung des Menschen ist Weltspannung leben*. Dieser prägende Begriff stammt vom Religionsphilosophen Martin Buber (1878-1965). Durch seine Zeit geprägt, hat er sich zeitlebens mit dem anthropologischen Prinzip des Dialogs auseinandergesetzt und sein Credo lautete, dass der Mensch erst Mensch durch den Dialog mit dem anderen wird – vom Ich zum Du.
Der indische Religionsphilosoph Nagarjuna (ca. 2. Jahrhundert n. Chr.), begründete die buddhistische Schule des Mittleren Weges mit dem zentralen Konzept des Abhängigen Entstehens. Damit verbunden ist der sogenannte Vierkant (1. Entweder / 2. Oder/ 3. Sowohl – Als Auch / 4. Weder – Noch) hervor, der in der indo-tibetischen Philosophie eine wichtige Stellung einnimmt und den wir in der heutigen Gesellschaft an vielen Stellen für die Gestaltung von Dilemmata sinnstiftend einsetzen können.
Da auch wir in einer Zeit leben, in der uns als Menschen im nationalen wie internationalen Kontext Meinungen, Populismus, Machtansprüche, die exzessive Nutzung unserer Ressourcen, Kriege und kriegerische Handlungen im Übermaß begegnen, ist es wichtig, sich noch einmal bewusst zu werden, wie andere Menschen vor uns schwierige bis unmögliche Situationen gemeistert haben.
Aus diesem Anlass soll unsere Tagung Weltspannung leben dazu beitragen, uns mit den verschiedenen Facetten unseres Seins wieder in Verbindung zu bringen und zu schauen, wie wir uns eine resilientere Haltung zu eigen machen und gemeinsam mit den Herausforderungen der nächsten Jahre umgehen können.
Beiträge und Workshops aus Psychologie, Religionsphilosophie, Anthropologie, Politologie, Leadership, Aufstellungsarbeit und Entwicklungsarbeit liefern Anregungen und verschiedene Perspektiven darauf, wie wir einerseits unsere Dialogbereitschaft wieder stärken und andererseits den Spannungen, den verschiedenen Dilemmata, eine neue Sichtweise abgewinnen können.
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*"Weltspannung leben ist die hohe Probe unseres Seins", aus: Daniel, Gespräche von der Verwirklichung", Insel-Verlag 1913
VORTRÄGE
Dr. Armin von Ungern-Sternberg (Leiter des Amts für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt)
– Das interkulturelle Konzept der Stadt Frankfurt
Prof. Dr. Susanne Maaß-Sagolla (Kommunikations- und Kulturwissenschaftlerin, Fachhochschule Münster)
– Buber und Nagarjuna – Eine Einführung ins Thema
Dr. Tsering Tobgyal (Political Scientist, Univ. of Birmingham)
– China and Tibet: The Perils of Insecurity. How to Create Trust.
WORKSHOPS
Dr. Corina Aguilar-Raab (Psychologin, Universität Heidelberg)
– Mitfühlend Verbunden: eine Einführung in das CBCT© Programm
– Bildung anders leben – eine mitgefühlsbasierte Ethik zur Schulung von Herzenswärme und systemischem Denken.
Das Soziale, Emotionale und Ethische Lernprogramm (SEE Learning)
Prof. Dr. Susanne Maaß-Sagolla (Kommunikations- und Kulturwissenschaftlerin, Fachhochschule Münster)
– Das Systemische Dreieck – vom ressourcenarmen zum ressourcenreichen Handeln, Fühlen und Denken. Eine
Aufstellungsarbeit
– Dilemmata gestalten mit dem Tetralemma. Eine Aufstellungsarbeit
Rita Muckenhirn (Facilitator für Konfliktransformation, Systways gUG)
– Das Do-No-Harm Prinzip
– Pathways to Wellbeing
Kerstin Pawelke (Dipl. Agraringenieurin / Finanzberaterin)
– Generationen im Miteinander!?
Nils Sagolla (Psychologe, Univ. Paderborn)
– Burnout: Grenzen erkennen und wahren lernen
Dr. Karsten Schmidt (Religionswissenschaftler, Univ. Frankf.)
– Sein lassen. Die Überwindung herrschaftlicher Denkstrukturen im Buddhismus und im europäischen Denken
Jana Steingaesser, Yvonne Engel (Okeanos Stiftung für das Meer)
– Vom überwältigenden Großen in die eigenen Möglichkeiten finden
Kooperationspartner: Goethe Universität Frankfurt
Kosten | 180 Euro* | freies Kontingent für Studierende, *Ermäßigung auf Anfrage
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 16.08.2023: info@tibethaus.com bzw. über folgenden Link: